Jens Spahn platzt wegen Ungeimpfter der Kragen – MPK früher als geplant?
Frankfurter Rundschau
Die Corona-Infektionszahlen steigen, doch eine flächendeckende Impfdichte ist noch nicht erreicht. Das frustriert auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.
Frankfurt – Die vierte Coronawelle schwappt über Deutschland und um eine fünfte zu verhindern, sind vor allem auch Impfungen ein wichtiger Pandemie-Regler. Doch immer noch gibt es Menschen, die das anders sehen. Impfunwillige und Skeptiker:innen der Corona-Impfstoffe wollen sich nicht impfen lassen. Das kann der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nicht nachvollziehen. Die Weigerung sich impfen zu lassen zermürbt den Politiker zusehends und so hat er sich erneut frustriert über die noch immer hohe Zahl der Corona-Impfunwilligen gezeigt. Es gebe immer noch Menschen, „die glauben, das Virus könne ihnen nichts anhaben“, sagte Spahn der Rheinischen Post.
Spahns Unverständnis geht so weit, dass sich der Politiker zu radikalen Aussagen hinreißen lässt. Diese Menschen würde er „am liebsten auf eine Intensivstation zerren und sie im Angesicht des Leids fragen: Was muss eigentlich noch passieren, damit ihr es kapiert?“. Es frustriere ihn, dass mit der Corona-Impfung ein sicheres und hochwirksames Mittel gegen die Pandemie vorliege, das aber „zu viele Erwachsene trotzdem nicht nutzen“ wollten. Dabei vermindere sich die Viruslast nach einer Impfung immens, wie das RKI auf seiner Homepage erklärt. „Die Virusausscheidung ist bei Personen, die trotz Impfung eine SARS-CoV-2-Infektion haben, kürzer als bei ungeimpften Personen mit Infektion.“
Weil diese wissenschaftliche Erkenntnis dennoch nicht zur flächendeckenden Impfbereitschaft führt, will Spahn jetzt politisch Druck ausüben. Der CDU-Politiker schloss ein Vorziehen der Ministerpräsidentenkonferenz zur Corona-Lage nicht aus. Ursprünglich sollte diese am 9. Dezember stattfinden, nun könnte sie auf ein früheres Datum verschoben werden. „Wir sehen ja, dass in Sachsen, Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen die Lage sehr ernst ist“, sagte Spahn der „Rheinischen Post“.