Jemen: Tausende Kinder sterben im Bürgerkrieg
DW
Fast Sieben Jahre dauert der Bürgerkrieg im Jemen bereits an. Zu den größten Verlierern gehören die Kinder. Laut UNICEF wurden mindestens 10.000 Minderjährige durch Kampfhandlungen getötet oder verwundet.
Der Sprecher des UN-Kinderhilfswerks UNICEF, James Elder, spricht von einem "weiteren beschämenden Meilenstein" der "schlimmsten humanitären Krise" der Welt. Seit Beginn der Kämpfe seien im Schnitt "vier Kinder pro Tag" getötet oder verstümmelt worden. Dabei handele es sich um die rund 10.000 Fälle, die UNICEF dokumentiert habe. Die wahre Zahl liege wohl höher, weil viele Fälle nicht gemeldet würden, erklärte Elder in Genf.
Das schon vor dem Krieg ärmste Land auf der Arabischen Halbinsel liegt nach dem jahrelangen Bürgerkrieg in Trümmern. Mehr als 20 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Nach Angaben von UNICEF sind vier von fünf Minderjährigen auf humanitäre Hilfe angewiesen, insgesamt elf Millionen. 400.000 Kinder sind schwer unterernährt. "Sie hungern, weil Erwachsene einen Krieg führen, in dem Kinder die größten Verlierer sind", sagte Elder nach der Rückkehr von einem Besuch im Jemen.