
Jeder zweite Asylbewerber erhält Bleibeerlaubnis
n-tv
Halle (dpa/sa) - Gut jeder zweite Asylbewerber in Sachsen-Anhalt erhält nach einem Bericht der "Mitteldeutschen Zeitung" (Donnerstag) eine temporäre oder dauerhafte Bleibeerlaubnis. Das gehe aus Zahlen hervor, die die AfD-Landtagsfraktion im Landesinnenministerium erfragte. Danach endeten 55 Prozent aller Asylverfahren 2023 mit einer Anerkennung als Flüchtling, der Gewährung subsidiären Schutzes oder der Festlegung eines Abschiebeverbots. "In all diesen Fällen dürfen Migranten zumindest vorläufig in Deutschland bleiben", schrieb das Blatt. Insgesamt seien von Januar bis Ende Juli 3855 Entscheidungen gefallen, 2155 davon endeten nach Ministeriumsangaben mit Asylanerkennung.
Die Anerkennungsquote lag laut dem Bericht im Vorjahr mit 61 Prozent noch etwas höher. Die Zahlen zeigten, dass in der Grundtendenz seit Jahren immer mehr Asylverfahren in ein Bleiberecht mündeten. Zwischen 2017 und 2022 habe die Anerkennungsquote noch zwischen 35 und 45 Prozent geschwankt. "Das bedeutet: Immer häufiger sehen deutsche Behörden unabweisliche Gründe, Flüchtlingen Schutz in der Bundesrepublik zu gewähren", hieß es. Zugleich gelten fast 6000 Menschen im Land als ausreisepflichtig, wie das Ministerium gegenüber der Zeitung erklärte. Gut 4800 davon hätten eine Duldung, "ihre Abschiebung ist also aus humanitären oder völkerrechtlichen Gründen ausgesetzt".