Jeder elfte Berufstätige in Thüringen ist tabaksüchtig
n-tv
Druck im Job, Stress im Privatleben oder übermäßiger Genuss: In Thüringen hat der exzessive Griff zur Zigarette bundesweit am stärksten zugenommen.
Erfurt (dpa/th) - Jeder elfte Berufstätige in Thüringen ist laut KKH tabaksüchtig. In keinem anderen Bundesland sei die Zahl der berufstätigen exzessiven Raucher so stark gestiegen wie im Freistaat. Wie aus am Mittwoch veröffentlichten Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse hervorgeht, wurden 2022 im Freistaat 87 von 1000 Beschäftigten wegen einer Abhängigkeit, Entzugserscheinungen, eines akuten Tabakrauschs oder psychischer Probleme aufgrund von Tabak ambulant behandelt.
Im Vergleich zu 2012 (34 von 1000 Beschäftigten) sei das einen Anstieg von fast 160 Prozent und im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 ein Plus von rund 20 Prozent. Der Bundesdurchschnitt lag den Angaben nach 2022 bei 81 Fällen pro 1000 Arbeitnehmer und einem Anstieg von rund 60 Prozent innerhalb von zehn Jahren. Die meisten tabaksüchtigen Arbeitnehmer gab es demnach in Mecklenburg-Vorpommern mit 103 von 1000 Beschäftigten.
"Bereits ab einer Zigarette am Tag gefährden Raucherinnen und Raucher ihre Gesundheit", warnte Michael Falkenstein, Experte für Suchtfragen bei der KKH. Mit jeder weiteren Zigarette steige die Gefahr einer psychischen Abhängigkeit, von Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Krebs deutlich. Auch E-Zigaretten seien ein Suchtmittel. Sie enthielten ebenfalls gefährliche Stoffe, die zu schweren Erkrankungen führen könnten, sagte Falkenstein im Vorfeld des Weltnichtrauchertages am 31. Mai.
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