Japans Premier Suga tritt zurück: Und wieder ein neuer Ministerpräsident
Frankfurter Rundschau
Japans Premier Suga kündigt unter anderem wegen seines unbeliebten Pandemie-Handlings den Rücktritt an. Das Land fällt damit in alte Muster zurück: häufig wechselnde Premiers.
Tokio - Der Bekämpfung des Coronavirus möchte ich meine volle Kraft widmen“, sagte Yoshihide Suga am Freitagmittag auf einer Pressekonferenz. Was erstmal kaum erwähnenswert klang, weil man dies von einem Premierminister nicht anders erwartet, ging mit einem Paukenschlag weiter: „Mit diesem Gedanken habe ich beschlossen, bei der nächsten Wahl um den Parteivorsitz nicht erneut anzutreten.“ Und das war dann doch erwähnenswert. Denn mit seinem Verzicht auf den Parteivorsitz der in Japan übermächtigen rechtskonservativen LDP hat der 72-jährige Suga de facto auch seinen Rücktritt vom Posten des Regierungschefs verkündet. Spätestens Ende November wählt Japan ein neues Parlament. Alles andere als ein Sieg der LDP, die ihren Parteipräsidenten als Kandidaten ins Rennen schicken wird, wäre eine große Überraschung. Im Herbst wird Japan also auch einen neuen Premierminister haben. Zwar kam die Nachricht am Freitag überraschend, was das Timing anging. Schließlich hatten sich gerade die ersten Kandidaten für die Wahl des LDP-Parteivorsitzenden präsentiert, über weitere war spekuliert worden. Neben Suga selbst hat bisher der Nationalist Shigeru Ishiba zu den Favoriten gehört, der zuvor Generalsekretär und Verteidigungsminister war. Neben weiteren Personalien gilt auch der moderatere Taro Kono, einst Verteidigungsminister und derzeit verantwortlich für das Corona-Impfprogramm, als Möglichkeit.More Related News