
Japan hat das Zeug zum Titel, USA-Altstars verblassen
n-tv
Das DFB-Team tritt die Heimreise an, wenn es bei der WM erst richtig losgeht. Für die Deutschen ist das Turnier ein Debakel, andere trumpfen dagegen auf, auch vermeintlich "Kleine" - und die Gastgeberinnen. Das ist gut für die Stimmung.
1. Wer den Titel will, muss die "Kleinen" besiegen
"Als ich kleiner war und Frauenfußball geguckt habe, gab es mehr hohe Ergebnisse, wo man ein 12:0 sieht", blickt die gerade einmal 21-jährige Lena Oberdorf zurück. Noch 2019 gab es bei der vergangenen WM ein 13:0 von den USA gegen Thailand. Nur vier Jahre später ist das höchste Ergebnis ein 7:0 von den Niederlanden gegen Vietnam - ein Klassenunterschied, sicher, aber er wird seltener. "Das finde ich extrem spannend gerade, dass es so viele enge Ergebnisse gibt, wo Details entscheidend sind, wo es in beide Richtungen ausschlagen kann. Das ist genau das, wo der Frauenfußball hinmuss", sagt Oberdorf. Die Entwicklung in den letzten Jahren verläuft rasend schnell. Das musste auch das DFB-Team erleben, sie scheiden in einer Gruppe mit Debütant Marokko sowie den Underdogs Kolumbien und Südkorea aus. Den Seriensieger Deutschland gibt es nicht mehr, der letzte Titel ist der Olympiasieg von 2016 - das ist bereits sieben Jahre her.
Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg schaut "fast jedes Spiel", weil es ihr Freude bringt: Es sei eingetreten, was sie erwartet hat: "Dass es viele enge Ergebnisse gab, sehr viel Physis, viel Hartnäckigkeit, dass du jedes Spiel mit allem, was du hast, spielen musst. Das zeigt, wie sehr der Fußball zusammengewachsen ist." Vor dem Start der Weltmeisterschaft war die Sorge groß: Erstmals lässt die FIFA 32 Teams spielen, statt bislang 24 Nationen. Werden die Leistungen einer WM standhalten? Nach der Gruppenphase ist klar: Ja, das haben sie. Die Debütantinnen aus Portugal hatten die USA am Rande einer Niederlage - und hätten damit die Doppel-Weltmeisterinnen beinahe aus dem Turnier geschmissen. Die Olympiasiegerinnen aus Kanada haben den Einzug in die K.-o.-Runde genauso verpasst wie die Mitfavoritinnen aus Brasilien und eben Deutschland.

Sechs Goldmedaillen holt Markus Eisenbichler bei Weltmeisterschaften, den Sieg bei der Vierschanzentournee verpasst er nur knapp. Doch die vergangenen Jahre laufen für den einstigen deutschen Vorzeige-Skispringer bitter. Nun beendet der Bayer seine Karriere - und kehrt noch einmal auf die große Bühne zurück.