Jan Böhmermann erhebt Vorwürfe: "Maskenbetrug" bei Fynn Kliemann?
RTL
Sind diese Masken gar nicht so „fair“ produziert wie behauptet? Jan Böhmermann wirft Youtuber Fynn Kliemann „Betrug“ bei der Vermarktung von Masken vor.
Sind diese Masken gar nicht so "fair" produziert wie behauptet? Jan Böhmermann wirft Youtuber Fynn Kliemann "Betrug" bei der Vermarktung von Masken vor.
Im ZDF Magazin Royale erhebt der Satiriker schwere Vorwürfe gegen den Youtuber und seinen Geschäftspartner Tom Illbruck. Vorab ging die Show bereits via Youtube online. Böhmermann behauptet in der Sendung, Kliemann habe Corona-Schutzmasken in Bangladesch und Vietnam produzieren lassen. Fynn soll dafür das Unternehmen "Global Tactics" für die Fertigung beauftragt haben. Das Problem? Die Masken sollen als "fair" beworben worden sein, als in "Europa produziert". Was wiederum mit der Behauptung, es sei in Bangladesch und Vietnam gefertigt worden sein, kollidiert.
Via "Funk" heißt es, es sei beim Verkauf hunderttausender Corona-Schutzmasken "betrogen" worden. Als Grundlage der Recherche weist "Funk" Chatprotokolle und angebliche interne Dokumente aus. Diese zeigte Böhmermann dann auch in der Show.
Rund 2,3 Millionen Masken sollen laut dem Satiriker in Asien in Auftrag gegeben worden sein. Die Produktionskosten sollen 40 Cent pro Maske betragen haben in Bangladesh, in Vietnam 45. Verkauft wurden sie anschließend dann für angebliche 98 Cent. "Mindestens eine Million Gewinn, eine Marge von über 100 Prozent", behauptet Böhmermann. Das widersprecht der Werbung Kliemanns, der Masken zum Selbstkostenpreis beworben hatte.
Kliemann wurde bereits vor Ausstrahlung ermöglicht, Stellung zu nehmen, was er dann auch tat. Er widerspricht dem Bericht.
Vorab erhielt Kliemann vom ZDF ein Konfrontationsschreiben - das heißt einen Fragenkatalog. Fynn nahm daraufhin ein langes Videostatement auf. Er fände das "Hinterfragen" der Journalisten erstmal "gut". Dann geht er die Punkte im Schreiben durch. Zum Thema, welchen Gewinn er gemacht habe, sagt er: Er habe mit der Firma einen "Deal für "unsichtbare Zwischenarbeiten" gehabt, wie Retouren etc. Global Tactics habe für diese Arbeiten dann Beteiligung am Netto-Umsatz bekommen. Der Anschuldigung, die Masken kämen nicht aus Europa, widerspricht Kliemann, sagt: "Alle Masken, die ich verkauft habe, kamen aus Portugal und Serbien."
Auf die Frage, wie er faire Produktionsbedingungen für seine Masken sicherstelle, antwortet der Youtuber: "Du kannst du hinfahren, da siehst du das." Das habe er auch getan. Die Standorte, auf die er sich bezieht, sollen liegen in Serbien und Portugal liegen. Demnach würden sie europäischem Recht unterliegen, sagt der Yotuber, "was Verbot von Kinderarbeit, Mindestlöhne und so angeht".