James Webb sendet erste Bilder
ZDF
Das neue Weltraumteleskop James Webb hat das erste Bild von seinem Einsatzort in den Tiefen des Alls zur Erde geschickt.
Das im Dezember gestartete Weltraumteleskop "James Webb" hat weitere Bilder geschickt. Das Teleskop habe Fotos von einem Stern und ein Selfie zur Erde gesendet, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa mit.
Die Bilder seien zwar noch etwas verschwommen, es sei aber auch hauptsächlich darum gegangen, zu beweisen, dass die Kamera und die 18 Spiegelsegmente des Teleskops funktionierten. Das ganze Team sei von dem Ergebnis "begeistert", sagte die zuständige Wissenschaftlerin Marcia Rieke von der University of Arizona.
Bereits am Vortag hatte "James Webb" laut Nasa ein Foto von dem Stern HD 84406 aus dem Sternbild Großer Bär aufgenommen. Auf dem Bild ist ein schwarzer Hintergrund zu erkennen, davor sind 18 verschwommene Lichtpunkte abgebildet - sie alle zeigen ein und denselben Stern, der durch die 18 Segmente des Hauptspiegels reflektiert wird.
Voraussichtlich im Juni soll das Teleskop einsatzbereit sein. Bis dahin müssen nach Angaben der Nasa noch die Instrumente heruntergekühlt und kalibriert und die Spiegel genau justiert werden. Das James-Webb-Teleskop soll die Frühzeit des Universums vor 13 Milliarden Jahren und damit nur wenige hundert Millionen Jahre nach dem Urknall erforschen. Astronomen versprechen sich Rückschlüsse auf die Bildung der ersten Sterne und Galaxien.
"James Webb" war am 25. Dezember an Bord einer Ariane-Trägerrakete vom europäischen Weltraum-Bahnhof Kourou in Französisch-Guayana ins All gestartet. Während des rund vier Wochen langen Flugs wurden unter anderem der Sonnenschutz des Teleskops aufgespannt und die Spiegelsysteme ausgefahren. Im Januar hatte "James Webb" dann seien Zielorbit erreicht.
Wissenschaftler erhoffen sich von den Aufnahmen unter anderem Erkenntnisse über die Zeit nach dem Urknall vor rund 13,8 Milliarden Jahren. Das Teleskop wurde rund 30 Jahre lang entwickelt und kostete etwa 10 Milliarden Dollar (8,8 Milliarden Euro). Es folgt auf das Teleskop "Hubble", das seit mehr als 30 Jahren im Einsatz ist.