
Jakobsen krönt Horrorsturz-Rückkehr mit Sieg
n-tv
Die Sorge vor dem Wind erweist sich als unbegründet, die zweite Etappe der Tour de France in Dänemark ist lange wenig aufregend. Im Finale aber siegt einer, dessen Teilnahme schon an ein Wunder grenzt: Fabio Jakobsen. Vor zwei Jahren noch im künstlichen Koma, erfüllt er sich nun einen Traum.
Fast zwei Jahre nach seinem Horrorsturz hat Fabio Jakobsen sein eigenes Radsport-Märchen geschrieben und die zweite Etappe der 109. Tour de France gewonnen. Der Niederländer siegte im Sprint in Nyborg vor dem Belgier Wout van Aert, der dadurch das Gelbe Trikot des Gesamtführenden übernahm. Das Finale der Etappe wurde von einem Massensturz überschattet, durch den auch Titelverteidiger Tadej Pogacar aufgehalten wurde. Da dieser jedoch innerhalb der letzten drei Kilometer geschah, erhielt der Slowene dieselbe Zeit wie der Tagessieger. Nach dem Auftaktsieg durch Yves Lampaert feierte die belgische Mannschaft QuickStep-AlphaVinyl bereits den zweiten Tageserfolg. Durch die Zeitgutschrift für van Aert verlor Lampaert allerdings das Gelbe Trikot und ist mit einer Sekunde Rückstand Zweiter.
Doch der Etappensieg von Jakobsen entschädigte alles. Vor zwei Jahren schien die Karriere des Niederländers bereits vorbei. Nach einem schlimmen Sturz bei der Polen-Rundfahrt, als er von seinem Landsmann Dylan Groenewegen in die Ballustraden gedrängt worden war, lag Jakobsen zwischenzeitlich im künstlichen Koma und musste mehrmals operiert werden. Er hatte nach dem Sturz nur noch einen eigenen Zahn und musste im Gesicht mit 130 Stichen genäht werden. "Das ist unglaublich. Es war ein langer Prozess. Viele Leute haben mir geholfen, wieder zurückzukommen. Heute habe ich ihnen etwas zurückgezahlt. Das ist ein fantastischer Tag. Davon habe ich 15 Jahre lang geträumt", sagte der Niederländer.
Bester Deutscher war Max Walscheid auf Platz zwölf. "Es waren sehr viele knappe Situationen, ich habe mehr als einmal die Bremse angefasst. Die Strecke war in Ordnung, der Wind kam sehr von vorn. So waren alle noch dabei. Dadurch war es sehr unorganisiert und hektisch", sagte Walscheid.

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