
Jahrestag des Kriegs: Ramelow wirbt für Unterstützung
n-tv
Erfurt (dpa/th) - Mit einer Schweigeminute haben Hunderte Menschen in Erfurt der Opfer des russischen Angriffskrieges in der Ukraine gedacht. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) übte bei der Kundgebung Kritik an den Menschen in Deutschland, die die Schuld Russlands für diesen Krieg relativierten. "Ich wundere mich manchmal über meine Landsleute", sagte Ramelow am Freitag auf dem Domplatz, wo vor allem Frauen und Kinder aus der Ukraine sowie deutsche Unterstützer des Landes versammelt waren. Er könne nicht nachvollziehen, wie manche Menschen in Deutschland die Ukraine auffordern könnten, sich Russland zu ergeben. Der Angegriffene müsse jede Unterstützung erhalten, die er brauche, damit er den Angriff abwehren könne. "Dem Angreifer müssen wir in den Arm fallen", sagte Ramelow.
Offenkundig hätten viele Deutsche aber Probleme, richtig zuzuordnen, wer im Ukraine-Krieg der Angreifer und wer der Angegriffene sei, sagte Ramelow. Ähnlich beschäme es ihn, wie viele Deutsche nicht erkennen würden, dass sich in Russland eine Diktatur entwickele. "Das, was Wladimir Putin betreibt, ist Imperialismus." Wenn in Deutschland die Losung "Die Waffen nieder" gerufen werde, müsse es richtigerweise heißen "Zuerst die russischen Waffen nieder", betonte Ramelow.
Organisiert hatte die Kundgebung der Verein "Ukrainische Landsleute in Thüringen". Ramelow hat sich in den vergangenen Monaten immer wieder für eine starke deutsche Unterstützung der Ukraine - auch mit Waffen - ausgesprochen. Dafür war er nicht zuletzt aus den Reihen seiner eigenen Partei wiederholt scharf kritisiert worden.
Am 24. Februar 2022 überfiel Russland die Ukraine. In dem Krieg wurden bisher Tausende Soldaten beider Seiten und nach UN-Angaben mehr als 8000 Zivilisten getötet. Viele Menschen flüchteten aus der Ukraine - vor allem Frauen, Kinder und Ältere.

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