Jahresbericht zeigt hohe Lebensmittelsicherheit in Bayern
n-tv
München (dpa/lby) - Die Lebensmittelsicherheit in Bayern ist nach dem neuen Jahresbericht des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) auf einem hohen Stand - wenngleich in einzelnen Gruppen von Lebensmitteln eine große Zahl von Proben beanstandet werden musste. So lag die Beanstandungsquote bei den Nahrungsergänzungsmitteln bei 37 Prozent im Jahr 2021 und sogar bei 54 Prozent im Jahr 2022. Auch bei Tabakerzeugnissen, Spirituosen und Süßwaren wurden sehr hohe Beanstandungsquoten gemessen, heißt es in dem Jahresbericht des Landesamtes. Der Bericht wurde am Donnerstag im Umweltausschuss des Landtags vorgestellt.
Die Vorsitzende des Umweltausschusses im Landtag, Rosi Steinberger, bezeichnete den Bericht als "Alarmsignal". Bei Nahrungsergänzungsmitteln sei die Situation nicht mehr durch Kontrollen alleine beherrschbar. Der Markt werde seit Jahren regelrecht geflutet. "Die Söder-Regierung darf hier nicht länger einfach zuschauen", betonte Steinberger. "Sie muss die Bevölkerung besser über falsche Gesundheitsversprechen durch Nahrungsergänzungsmittel aufklären."
Auch bei der Belastung von Lebensmitteln und Trinkwasser mit gesundheits- und umweltschädlichen Fluor-Verbindungen, sogenannten PFAS, gebe es Grund zur Sorge. "Hier muss mehr untersucht werden, Risikogruppen gehören in den Fokus, ein Monitoring des Trinkwassers in mit PFAS verunreinigten Gebieten, aber auch der oft hoch belasteten Fische und Wildschweine ist dringend erforderlich", sagte Steinberger.
Das LGL hatte 2022 insgesamt rund 62.500 Proben von Lebensmitteln, Kosmetika und Bedarfsgegenständen untersucht, 2021 waren es rund 60.000 Proben. In beiden Jahren sei lediglich von 0,2 Prozent der untersuchten Proben ein gesundheitliches Risiko ausgegangen, hieß es in dem Bericht.