
Jörg Kachelmann sagt zur Flutkatastrophe in NRW aus – Landesregierung unter Druck
Frankfurter Rundschau
Wetterexperte Jörg Kachelmann soll vor dem Untersuchungsausschuss zur Flutkatastrophe in NRW erscheinen. Seine Aussage könnte die Landesregierung belasten.
Düsseldorf – Vor knapp vier Monaten ereignete sich das Jahrhundert-Hochwasser in Nordrhein-Westfalen. Mehr als 180 Menschen in NRW und Rheinland-Pfalz verloren dabei ihr Leben, es entstanden Schäden in Milliardenhöhe. Der Landtag will die Katastrophe nun in einem Untersuchungsausschuss aufarbeiten. Mögliche Versäumnisse, Unterlassungen oder Fehleinschätzungen der westfälischen Landesregierung, bestehend aus CDU und FDP, sollen aufgedeckt werden.
Unter den ersten Zeugen befindet sich auch Wetterexperte Jörg Kachelmann. Der ehemalige Fernsehmoderator hatte einen Tag vor der Katastrophe in NRW einen Tweet abgesendet, in welchem er warnte, es werde „womöglich Zeit, Menschen allmählich behördlicherseits und medial auf ein Hochwasser-Szenario vorzubereiten.“
Am Freitag (26.11.2021) gegen 16.30 Uhr wird Kachelmanns Anhörung stattfinden. Kurz zuvor soll die britische Hydrologie-Professorin Hannah Cloke im Untersuchungsausschuss befragt werden. Cloke hatte an der Entwicklung des europäischen Hochwasser-Warnsystems EFAS mitgewirkt und nach der Flutkatastrophe den Behörden ein „monumentales“ Systemversagen vorgeworfen. Medienberichten zufolge sei es noch unklar, ob auch der Chef der NRW-Staatskanzlei, Nathanael Liminski, aussagen wird. Er habe dem seine Teilnahme am Ausschuss noch nicht bestätigt.