Jäger erschießt Jäger im Osten Frankreichs
n-tv
In Frankreich genießt die Jagd einen hohen Stellenwert. Doch immer wieder kommt es dabei zu Unfällen. Nun stirbt in der Region Lothringen ein Jäger durch den Schuss eines Kameraden. Die Polizei ermittelt.
Bei einem Jagdunfall in Ostfrankreich ist ein Jäger von einem anderen Jagdteilnehmer erschossen worden. Die Staatsanwaltschaft im lothringischen Nancy nahm Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung auf, berichtete die Zeitung "L'Est Républicain" unter Verweis auf die Behörde.
Demnach gab ein 57-Jähriger am Vortag auf einem Wirtschaftsweg nahe der Ortschaft Gondreville den tödlichen Schuss auf einen 72 Jahre alten Jäger ab. Eine Gruppe Jäger der örtlichen Jagdvereinigung war dort zur Jagd unterwegs. Als die Rettungskräfte mit einem Krankenwagen am Unglücksort eintrafen, war der Mann bereits verstorben. Ermittler versuchten unter anderem mit dem Einsatz einer Drohne, die genauen Umstände zu klären. Der Schütze kam vorläufig in Polizeigewahrsam. Nach Angaben der Zeitung ereignete sich der letzte tödliche Jagdunfall in der Gegend im Jahr 2003.
Die Jagd hat in Frankreich eine große Bedeutung. Der französische Jagdverband sprach im vergangenen Jahr von 1,1 Millionen aktiven Jägern. In Deutschland sind es dem Jagdverband zufolge 384.000. Laut dem französischen Amt für Artenvielfalt (OFB) kamen in der Saison 2022–2023 bei Jagdunfällen sechs Menschen ums Leben. Keines der Todesopfer war Jäger. 78 Menschen wurden verletzt.