IWF-Chefin Georgiewa steht gehörig unter Druck
DW
Die Chefin des Internationalen Währungsfonds muss sich wegen angeblicher Einflussnahme zugunsten Chinas rechtfertigen. Der Vorfall liegt zwar schon Jahre zurück, hat aber politische Brisanz.
Konkret geht es um Unregelmäßigkeiten im "Doing Business"-Ranking der Weltbank, der das Investitionsklima und die Wirtschaftsfreundlichkeit in 190 Ländern bewertet. In den Bericht von 2018 soll Kristalina Georgieva als damalige Generaldirektorin der Weltbank massiv eingegriffen haben, um China ein höheres Ranking zu verschaffen. Das geht aus einem Forschungsbericht hervor, der am Donnerstag (Ortszeit) in Washington veröffentlicht worden war.
Demnach soll Georgieva zusammen mit ihrem Mitarbeiter Simeon Djankov, einem ehemaligen bulgarischen Finanzminister, der den Bericht erstellt hatte, und Jim Yong Kim, dem damaligen Präsidenten der Bank, Druck auf die Mitarbeiter ausgeübt haben, die Berechnung der Rangliste für China zu ändern, um Peking nicht zu verärgern. Zu dieser Zeit war die Führung der Weltbank in heikle Verhandlungen mit Peking über das Kreditkapital der Bank verwickelt.