Italiens Waldbrand-Paradoxon
ZDF
Insgesamt nimmt der Waldbestand in Italien zu. In diesem Jahr brannten große Flächen ab. Über ein Land mit strukturellen Waldbrandproblemen.
Auf europäischen Brandkarten sieht es so aus, als hätte sich Ende Juli jemand den italienischen Stiefel angezogen und gegen einen brennenden Heuballen getreten. Die Fußspitze leuchtet rot und orange und am Schienbein säumen sich die Punkte, die für verbrannte Bäume stehen. Fast 160.000 Hektar gingen in Italien dieses Jahr in Flammen auf.
Am schlimmsten traf es Sizilien. Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war es in Europa nie so heiß wie am 11. August bei Syrakus. 48,8 Grad wurden in der Nähe gemessen und davor und danach brannten die Wälder. Im Mittelmeer-Raum spürt man den Klimawandel doppelt so stark wie im Rest der Welt, sagt der Mailänder Forstwissenschaftler Giorgio Vacchiano.
Italien gehört zu den Top-Ten-Ländern, in denen der Waldbestand am schnellsten natürlich zunimmt, sagt Vacchiano. "Das schafft eine durchgehende Vegetation, die sich für das Feuer in eine grüne Autobahn verwandelt."