
Italiens Strandbetreiber streiken gegen EU-Richtlinie
n-tv
Mitte August ist der Höhepunkt der Sommersaison in Italien, dennoch blieben vielerorts die Strände leer: Mit einem Streik machen Bäderbetreiber ihrem Ärger Luft. Die EU wünscht sich mehr Wettbewerb am Meer. Familien, die die Anlagen oft seit Jahrzehnten zu Spottpreisen pachten, sind da anderer Meinung.
Mitten in der Hauptsaison haben in Italien zahlreiche Strandbäder erst mit Verspätung geöffnet. An Adria und Mittelmeer protestierten die Pächter mit einem zweistündigen Streik gegen eine EU-Richtlinie, nach der die staatlichen Konzessionen für den Betrieb der "stabilimenti balneari" regelmäßig neu ausgeschrieben werden müssen. Die Betreiber fürchten unliebsame Konkurrenz auch aus dem Ausland.
Nicht überall entlang der 7.500 Kilometer langen Küsten Italiens wurde der Streikaufruf gleichermaßen befolgt. In Ligurien rund um die nordwestliche Hafenstadt Genua hätten sich 90 Prozent der Strandbäder am "Sonnenschirm-Protest" beteiligt, meldete die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die Betreiber. Weiter südlich an den Toskana-Stränden von Versilia sei nur jedes vierte Strandbad dabei gewesen, hieß es.
Rund um die sizilianische Hauptstadt Palermo waren alle Sonnenschirme laut Ansa schon am Morgen geöffnet. Anderswo auf der größten Mittelmeerinsel ähnele die Lage einem "Flickenteppich", hieß es.
