![Italiens Polizei gelingt massiver Schlag gegen Cosa Nostra](https://bilder4.n-tv.de/img/incoming/crop25156335/8221329077-cImg_16_9-w1200/aa3badac-3db9-4aed-8271-95a090cccba2.jpg)
Italiens Polizei gelingt massiver Schlag gegen Cosa Nostra
n-tv
Jahrelang ermittelt die italienische Finanzpolizei im Umfeld der Cosa Nostra, dann schlägt sie in Brasilien zu. Die Ermittler beschlagnahmen Vermögenswerte in Höhe von 50 Millionen Euro und nehmen einen Verdächtigen fest, der jahrzehntelang als Strohmann Mafiageld gewaschen haben soll.
Der italienischen Finanzpolizei ist nach eigenen Angaben in Brasilien ein bedeutender Schlag gegen die Mafia gelungen. Wie die Finanzpolizei mitteilte, beschlagnahmten Polizisten des sizilianischen Regionalkommandos in Zusammenarbeit mit brasilianischen Kollegen bei einem großangelegten Einsatz im nordostbrasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Norte Vermögen im Wert von 50 Millionen Euro. Außerdem wurden zahlreiche Objekte in Italien sowie in der Schweiz durchsucht.
In der brasilianischen Stadt Natal wurde ein dort ansässiger Geschäftsmann aus Sizilien festgenommen. Er soll dem Mafia-Zweig Cosa Nostra seit dem Jahr 2000 geholfen haben, durch Investitionen in brasilianische Unternehmen Geld zu waschen, berichtet die italienische Nachrichtenagentur "Agenzia Nova". Der Strohmann, dessen Identität die Polizei nicht offenlegte, soll seit dem Jahr 2000 in Verbindung mit einem der "einflussreichsten Ehrenmänner Palermos" gestanden haben, wie die Behörde unter Verwendung eines Ausdrucks für hochrangige Mafiosi erklärte. Sizilianischen Lokalmedien zufolge soll es sich um den Mafiaboss Giuseppe Calvaruso handeln, der 2021 verhaftet und 2022 zu einer langjährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden war.
Insgesamt beschlagnahmten die Polizisten in Brasilien der Finanzpolizei zufolge Vermögenswerte von 17 Menschen. Ihnen werden Beihilfe zur Bildung einer mafiösen Vereinigung, zur Erpressung und zur Geldwäsche zur Last gelegt. Dem Schlag waren jahrelange Ermittlungen vorausgegangen. Über 100 Einsatzkräfte der italienischen Finanzpolizei waren an den Razzien beteiligt, einige waren in den letzten Tagen nach Brasilien gereist, um die dortigen Kollegen zu unterstützen.