
Italienisches Künstlerdorf bangt um Existenz
n-tv
1887 zerstört ein Erdbeben das ligurische Bussana Vecchia. In den 1960er-Jahren bauen Künstler und Hippies das Dorf mit eigenen finanziellen Mitteln wieder auf. Dann meldet plötzlich die Gemeinde Anspruch an - und verlangt hohe Rückerstattungen.
Das Künstlerdorf Bussana Vecchia liegt westlich von Genua über der Küstenstadt Sanremo, die einst wegen ihres Casinos internationales Renommee genoss. Von Sanremo aus geht es mit dem Auto oder dem Bus nach Bussana Nuova und von dort kann, wer will, das Dorf auch in 20 Minuten zu Fuß erreichen - und zwar über einen ehemaligen Eselspfad. Es ist ein Spaziergang, der sich auf jeden Fall lohnt. Denn je höher es geht, desto schöner wird die Aussicht auf die ligurische Landschaft und das Meer. Auch der erste Anblick des Dorfes - umgeben von einer großen Wiese, auf der Kinder spielen und ein Esel weidet - ist das bisschen Mühe wert.
1887 war das Dorf von einem verheerenden Erdbeben zerstört worden. Doch anstatt es wieder aufzubauen, wurde das neue Bussana unten an der Küste errichtet. Während man durch die Gassen des alten Bussanas spaziert, entdeckt man da und dort noch Spuren des Erdbebens. Wie verheerend das Ausmaß der Zerstörung gewesen sein muss, lässt sich ein wenig beim Anblick der Kirche Sant'Egidio ermessen. Sie ist noch immer ein leerer, dachloser Rumpf mit schönen Stuckaturen an den tragenden Wänden. Nur ein Eisengitter wurde irgendwann angebracht, weil es Versuche gab, die Engel zu stehlen.
Es waren der Keramiker Mario Giani, Künstlername Clizia, und der Maler Vanni Giuffrè, die Mitte der 1960er-Jahre die Idee hatten, das in Trümmer liegende alte Bussana in eine internationale Künstlerkolonie zu verwandeln. Die Häuser sollten anschließend Künstlern und Hippies - vor allem denjenigen, die den Ort wieder zum Leben erweckten - frei zur Verfügung gestellt werden.

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