Italien schrammt an Gas-Krise im Winter vorbei
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Anders als Deutschland blickt Italien nicht allzu besorgt auf den kommenden Winter: Der Umweltminister rechnet mit fast vollen Gasspeichern zum Jahresende. Neben Erneuerbaren setzt er auch auf Atomkraft. Die deutsche Notlage beschäftigt derweil den EU-Gipfel in Brüssel.
Italien ist überzeugt, dank seiner jüngsten Maßnahmen auf der Suche nach Alternativen zu russischem Gas eine Energiekrise im kommenden Winter vermeiden zu können. "Die Gefahr ist fast vorbei", sagte Roberto Cingolani, der Minister für den ökologischen Wandel, der Zeitung "La Stampa". Der parteilose Universitätsprofessor rechnete vor, dass die Gasspeicher des Landes zu 55 Prozent gefüllt seien. Bis Ende des Jahres wird erwartet, dass sie zu 90 Prozent gefüllt sind - dies und das Gas neuer Lieferanten etwa aus Afrika soll Italien dann sicher über den Winter bringen. "Vom nächsten Jahr an können wir dann durchschnaufen, denn dann bekommen wir 18 Milliarden Kubikmeter Gas von den neuen Lieferanten, schon dieses Jahr kommen wir damit auf fünf bis sechs", erläuterte Cingolani.
Vor Kriegsausbruch in der Ukraine hatte Italien gut 38 Prozent seines Gases oder jährlich umgerechnet gut 29 Milliarden Kubikmeter aus Russland erhalten. Zuletzt schloss Rom dann neue Deals mit Gasförderern etwa aus Algerien, Katar oder Aserbaidschan ab. Der Minister räumte zwar ein, dass Russland "uns noch wehtun kann, wenn der Gashahn sofort zugedreht wird". Allerdings sehe er Italien für so einen Fall wesentlich besser aufgestellt als etwa Deutschland oder Österreich.
Rom will Anfang 2024 alle seine Importe aus Russland mit Gas aus anderen Ländern ersetzt haben. Bis dahin sollen aktive Kohlekraftwerke einspringen, aber keine neuen in Betrieb gehen. Für die Zukunft hofft Cingolani auf den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien. Zudem plädiert der Minister für Atomkraftwerke der neuesten Generation, "denn es ist schwierig, mit Windkraft und Photovoltaik allein alles zu schaffen". Für diesen Vorschlag hatte er in seiner Amtszeit immer wieder Kritik vor allem von Umweltschützern kassiert. Italien war Ende der 80er Jahre aus der Kernenergie ausgestiegen.
Er ist maßgeblich an der Tesla-Ansiedlung beteiligt - eine der Erfolgsgeschichten der Brandenburger Wirtschaft. Nun aber zieht sich Jörg Steinbach zurück. Als Grund nennt er das Bündnis der SPD mit dem BSW. Ministerpräsident Woidke reagiert etwas kühl. Die Grünen würdigen seine Pro-Ukraine-Haltung als nicht sehr verbreitet im Landesverband.