Italien kämpft mit doppelter Dengue-Belastung
n-tv
Die Urlaubssaison steht an. Doch gerade jetzt nehmen in Italien die Infektionen mit dem Dengue-Fieber zu. Viele infizieren sich im Ausland und schleppen die Krankheit ein. Allerdings steigen auch die Fälle, die durch Tigermücken in Italien verursacht werden. Ob es noch sicher ist, nach Italien zu reisen, erklärt Virologe Pregliasco.
Fünfmal mussten in diesem Jahr schon unterschiedliche Stadtviertel von Triest in Italien wegen des Dengue-Fiebers desinfiziert werden. Das letzte Mal - zumindest bis jetzt - in der Nacht zwischen dem 9. und 10. Juni. Den Bewohnern, der etwas außerhalb gelegenen Straßen Vicolo Salvia und Via Savi wurde mitgeteilt, dass in ihren Straßen und im Radius von 200 Metern, zwischen 4 Uhr und 10 Uhr morgens die Desinfizierung stattfinden werde. Während dieser Zeit müssten Fenster und Türen geschlossen bleiben, die Klimaanlagen ausgeschaltet werden und auch die Haustiere dürften nicht im Freien sein.
Die Sorge in Italien ist groß: Wird die Tropenkrankheit bald keine Ausnahme mehr sein? Bereits im vergangenen Jahr erregten mehrere Dengue-Fälle um den Gardasee Aufmerksamkeit. Und auch Touristen fragen sich, ob im Moment ein Urlaub in Italien riskanter sei als anderswo in Europa.
"Absolut nicht", sagt Fabrizio Enrico Pregliasco zu ntv.de. Er ist Virologe und Professor an der Universität Mailand. "Fälle von Dengue-Fieber werden überall in Europa gemeldet, auch in Deutschland, Österreich und Frankreich, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Dabei handelt es sich zum Großteil um Reisende, die sich auf anderen Kontinenten infiziert haben." Außerdem verbreitet sich die Infektion nicht direkt von Mensch zu Mensch, "sie benötigt hierfür einen sogenannten Vektor. In diesem Fall handelt es sich um verschiedene Mückenarten." Es ist nicht nur die Tigermücke, die in den 1990er-Jahren nach Europa "importiert" wurde.
Öl, Gas und Kohle treiben den Klimawandel kräftig an. Durch die Nutzung dieser fossilen Brennstoffe werden laut einer Studie mehr als 37 Milliarden Tonnen CO2 in die Atmosphäre geblasen - erneut ein Rekordwert. Um jetzt noch das 1,5-Grad-Ziel zu schaffen, müssten Emissionen schon bald auf Null gesenkt werden.