
Ist Wikipedia rassistisch?
RTL
Für Viele ist Wikipedia im Alltag nicht mehr wegzudenken. Doch Artikel werden überwiegend von « weißen Männern » geschrieben. Ist das rassistisch?
Für Viele ist Wikipedia im Alltag nicht mehr wegzudenken. Wissen gebündelt, schnell und einfach konsumieren – das funktioniert auf Wikipedia gut. Die Autoren der Artikel sollen anonym bleiben. Doch stellt sich jetzt heraus, dass das Angebot der Online-Enzyklopädie meist von bestimmten Gruppen produziert wird: überwiegend von "weißen Männern". Ist Wikipedia deshalb rassistisch? In der Diskussionsrunde von "Deutschlandfunk Kultur" wurde unter dem Titel "Wie fair ist der Zugang zu Wissen im Netz?" diese These aufgestellt: Wissen im Internet wird meistens von weißen, männlichen Menschen aus dem industrialisierten Norden erstellt und bereitgestellt. So auch bei Wikipedia. In der Sendung zu Gast sind Politologin Emilia Roig, sowie Christian Humborg, Chef von Wikimedia Deutschland. Roig zu Folge gebe es auf Wikipedia auch eine "Genderkluft" – die Autoren der Artikel sind meist weiß und männlich. Der Chef von Wikimedia kann diesem Vorwurf nichts entgegensetzen: Dass überwiegend bestimmte Gruppen Beiträge bei Wikipedia schreiben, sei im Grunde nicht die Intention von Wikipedia. Denn dort sollen auch die, die Lexikonartikel auch selber gerne lesen, selbst aktiv zum Autor und zur Autorin werden. "Allerdings kann man auch anonym Wissen produzieren und das soll auch so bleiben. Nicht alle, die bei uns schreiben, trauen sich, dies offen zu tun," räumt Humborg ein. Dieser Diskussion zu Grunde liegt eine umstrittene Theorie: die "Critical Race Theory". Rassismus ist dieser Theorie nach ein fest verankerter Teil unserer Gesellschaft. Demnach sind nicht nur explizit diskriminierende Handlungen rassistisch, sondern alles, was von weißen Männern "erschaffen" wurde – so eben auch Wikipediaartikel. Diese Auslegung des Begriffs Rassismus spaltet im Moment vor allem an vielen Universitäten in den USA die Meinungen. Würde man der Auslegung dieser Theorie strenggenommen folgen, müssten auch andere "Werke" – beispielsweise mathematische Regeln oder physikalische Vorkommnisse noch einmal genauer hinterfragt werden.More Related News