Ist Russland pleite?
n-tv
Russland steht vor dem ersten Zahlungsausfall auf Auslandsschulden seit mehr als 100 Jahren. Die Regierung versichert, in der Lage und auch Willens zu sein, das Geld zu überweisen. Doch die westlichen Sanktionen verhindern das.
Russland nähert sich der ersten Zahlungsunfähigkeit auf Auslandsschulden seit der bolschewistischen Revolution vor mehr als 100 Jahren. Mehrere taiwanische Investoren teilten mit, bis zum Sonntagabend keine der vereinbarten Zinszahlungen für ihre russischen Staatsanleihen erhalten zu haben. Es ist juristisch jedoch umstritten, ob die Frist für die Regierung in Moskau, seine Gläubiger zu bezahlen, tatsächlich am Wochenende auslief. Einige Juristen argumentieren, der Kreml habe bis zum heutigen Montagabend Zeit, da der Sonntag kein Arbeitstag sei.
Doch spätestens dann läuft die übliche 30-Tage-Frist aus, innerhalb der fällige Zinsen auf zwei Staatsanleihen in Auslandswährung zu zahlen waren - 29 Millionen Euro für bis 2036 laufende Staatsanleihe und 71 Millionen Dollar für ein bis 2026 laufendes Papier. Eigentlich sollte Russland die Zahlungen bereits am 27. Mai leisten, was jedoch nicht geschah. Daraufhin setzte automatisch eine Schonfrist von 30 Tagen ein, die nun endet.
Allerdings gibt es derzeit keine Anzeichen dafür, dass die Investoren ihr Geld bekommen. Seit dem Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar haben weitreichende Sanktionen Russland den Zugang zum globalen Finanzsystem erschwert. Obwohl Russland viel Geld durch Rohstoffverkäufe einnimmt und über umfangreiche Devisenreserven verfügt, kann Moskau die erforderlichen Zinsen daher nicht zahlen.
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