
Ist die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft in Katar wirklich klimaneutral?
DW
Der FIFA World Cup in Katar wird als klimaneutral vermarktet. Stimmt die Behauptung oder ist das mehr Schein als Sein?
Die Organisatoren in Katar sagen, der Wettbewerb 2022 sei die erste klimaneutrale Weltmeisterschaft in der Geschichte. Kritiker dagegen warnen, diese Behauptung sei „irreführend" und weisen auf diverse Umweltprobleme hin, von der Müllentsorgung bis und zu hohem Wasserverbrauch.
Die gemeinnützige Umweltorganisation Carbon Market Watch in Brüssel stellt in einer Analyse zur Klimafreundlichkeit fest, dass die Veranstalter den CO2-Ausstoß dramatisch untertrieben hätten.
Nach Angaben der FIFA wird das Turnier rund 3,6 Millionen Tonnen CO2 ausstoßen. Das entspricht etwa den gesamten CO2 Emissionen der Demokratischen Republik Kongo in einm Jahr.
Die meisten Treibhausgase werden laut FIFA durch Flüge und Unterkunft für mehr als eine Million Besucher verursacht, sowie durch den Bau von sieben neuen Stadien und weiterer Infrastruktur. Katar betont, dass es den Ausstoß von CO2 durch solarbetriebene Beleuchtungs- und Kühlsysteme sowie "energieeffiziente Stadien" reduzieren wolle. Zudem würden unvermeidbare Emissionen durch CO2-Einsparprojekte kompensiert.
Bei den CO2-Berechnungen für den Bau der Stadien seien die Organisatoren "kreativ" gewesen, so Gilles Dufrasne von Carbon Market Watch. Mindestens 1,6 Millionen Tonnen seien CO2 unterschlagen worden.