Ist das die Trendwende?
ZDF
Seit Tagen sinkt die Inzidenz. Doch Experten warnen: Das ist keine Trendwende. Das Infektionsgeschehen hat sich in Wirklichkeit kaum verändert.
Am dritten Tag in Folge ist die Corona-Inzidenz nun leicht gesunken. Am Montag war nach den Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) noch der Höchstwert von 452,4 erreicht worden, dann sanken die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in Mini-Schritten - auf nunmehr 439,2.
Die Inzidenz-Kurve, die seit Mitte Oktober nur eine Richtung kannte - steil nach oben - hat nun offenbar ein Plateau erreicht. Dazu kommt: Auch der Ansteckungsindikator, der sogenannte R-Wert, ist mit 0,89 vergleichsweise niedrig. Ein R-Wert von 0,89 bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 89 weitere Menschen anstecken. Ist das nun die ersehnte Trendwende? Haben wir nun das schlimmste der vierten Welle überstanden?
ZDFheute hat dazu die Stimmen verschiedener Experten gesammelt. Alle gehen übereinstimmend davon aus, dass es noch zu früh ist, von einer Trendwende zu sprechen oder gar eine vorläufige Entwarnung zu geben. Sie glauben zwar, dass auch die Maßnahmen wie 2G bereits eine Wirkung zeigen und die Bevölkerung sich vermutlich vorsichtiger verhält. Doch für die jetzt wieder sinkenden Zahlen gibt es weitere Gründe. So erklärt etwa der Frankfurter Virologe Martin Stürmer.