Israels Militärchef übernimmt Verantwortung für getötete Geiseln
n-tv
Sie waren oberkörperfrei und trugen weiße Flaggen bei sich: Und dennoch töten die israelischen Streitkräfte versehentlich drei Geiseln im Gazastreifen. Der Militärchef übernimmt die Verantwortung uns stellt klar, dass sich sowas nicht wiederholen dürfe.
Israels Generalstabschef Herzi Halevi hat die Verantwortung für die versehentliche Tötung von drei israelischen Geiseln im Gazastreifen durch israelische Soldaten übernommen. "Die Armee und ich als ihr Kommandeur sind für das, was passiert ist, verantwortlich und wir werden alles tun, um zu verhindern, dass sich solche Fälle in der Zukunft der Kämpfe wiederholen", sagte er in einem auf X veröffentlichten Video. Er sprach von einem "schwierigen und schmerzhaften Moment".
Zugleich stellte Halevi klar, dass auf Menschen mit weißer Flagge, die sich ergeben wollen, nicht geschossen werden darf. Bei der Tötung der Geiseln seien Einsatzregeln verletzt worden, betonte Halevi. "Die drei Geiseln haben alles getan, damit wir sie als solche erkennen - sie hatten ihre Hemden ausgezogen, damit wir sehen, dass sie keine Sprenggürtel tragen, und sie hielten eine weiße Flagge", räumte Halevi ein. Darüber hinaus gab er zu bedenken, dass sich die Soldaten in einer aktiven Kampfzone befanden. Terroristen seien dort in Zivilkleidung aktiv und jede Entscheidung könne im Bruchteil einer Sekunde über Leben oder Tod entscheiden.
Derweil bezeichnete Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu den Vorfall als "unerträgliche Tragödie". Der Druck auf ihn, einer neuen Feuerpause für den Austausch von Geiseln gegen in Israel inhaftierte Palästinenser zuzustimmen, dürfte steigen. Nach israelischen Schätzungen werden derzeit noch 112 aus Israel verschleppte Menschen im Gazastreifen festgehalten. Weiterhin gebe die Hamas die Leichen von 20 am 7. Oktober Entführten nicht heraus, teilte das Büro Netanjahus mit.