
Israels Finanzminister legt nach Skandal-Äußerung nach
n-tv
Vor wenigen Tagen sorgt Israels Finanzminister Smotrich mit seiner Äußerung zum Aushungern der Palästinenser für Entsetzen in Europa. Nun kritisiert auch der UN-Hochkommissar für Menschenrechte den Politiker. Smotrich meldet sich derweil mit einer weiteren scharfen Äußerung zu Wort.
Wenige Tage nach seiner umstrittenen Äußerung zum Aushungern der Palästinenser hat der rechtsextreme israelische Finanzminister Bezalel Smotrich die Forderungen nach einer Waffenruhe im Gaza-Krieg mit scharfen Worten kritisiert. Nach der energischen Forderung Katars, Ägyptens und der USA nach einem Abkommen über eine Waffenruhe bezeichnete er einen solchen Deal als "gefährliche Falle". Es würde den Krieg im Gazastreifen vor der Zerstörung der Hamas beenden und ihr erlauben, sich neu aufzustellen und wieder Juden zu ermorden, schrieb Smotrich auf X.
Die Vermittler hatten Israel und die islamistische Hamas am Donnerstagabend dazu gedrängt, die Verhandlungen wieder aufzunehmen, "um alle verbleibenden Lücken zu schließen und ohne weitere Verzögerung mit der Umsetzung des Abkommens zu beginnen". Smotrich geißelte den geforderten Deal als Kapitulationsabkommen, das die Vermittler Israel aufzwingen würden. Dies würde außerdem bedeuten, dass die schiitische Hisbollah-Miliz im Libanon sich weiter in unmittelbarer Nähe zur Nordgrenze aufhalten könne. Israels Abschreckungspotenzial im Nahen Osten würde dadurch zudem massiv geschwächt.
Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu teilte nach der Veröffentlichung der Erklärung mit, Israel werde "gemäß dem Vorschlag der USA und der Vermittler" am 15. August eine Delegation an einen noch zu bestimmenden Ort entsenden, "um die Einzelheiten der Umsetzung des Abkommens festzulegen". Smotrich forderte Netanjahu auf, nicht in die Falle zu tappen und von seinen roten Linien abzuweichen.
