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Israels Angst vor einem neuen Krieg
Die Welt
Eine Serie von Anschlägen auf Juden erschüttert das Land. Plötzlich ist der Islamische Staat wieder da, auch andere Terrorgruppen rufen zum Angriff. Sie wollen vor den religiösen Feiertagen offenbar eine gefährliche Konstellation nutzen, die nur alle zehn Jahre vorkommt.
Avishai Y. schob gerade seinen Sohn im Kinderwagen durch die Straßen, damit der Zweijährige endlich einschlafen möge, als er Schüsse in der Nachbarschaft hörte. Er hatte noch Zeit, seinen Bruder anzurufen und zu warnen, als der Attentäter ihn ins Visier nahm. Avishai habe sich über den Kinderwagen geworfen, um seinen Sohn zu retten, erzählt der Bruder am Morgen nach dem Anschlag. Das Kind hat überlebt, der Vater ist tot. Avishai war Rabbiner in Bnei Brak, einem Vorort von Tel Aviv. Der 29-Jährige hinterlässt auch seine Frau, die mit ihrem zweiten Kind schwanger ist.
Insgesamt fünf Menschen wurden bei dem Attentat eines Palästinensers getötet, der in der hauptsächlich von ultraorthodoxen Juden bewohnten Stadt mit einem automatischen Gewehr um sich schoss. Neben Avishai starb ein weiterer Familienvater, der fünf Kinder hinterlässt, zwei Ukrainer, die vor ein paar Jahren nach Israel gezogen waren, um sich ihren Traum vom Eigenheim zu erarbeiten. Und ein junger Polizist, Amir K., arabischer Israeli, der im Kugelhagel starb, als er den Attentäter zu Fall brachte. Seinem Kollegen gelang es, den Angreifer niederzustrecken.