Israel meldet Vorstoß ins "Zentrum der Stadt Gaza"
n-tv
Eine Feuerpause ohne vorherige Freilassung der Hamas-Geiseln lehnt Israels Präsident Netanjahu ab. Seine Armee rückt derweil im Gazastreifen vor. Das Militär meldet, das Zentrum von Gaza-Stadt erreicht zu haben. Militärexperten fürchten, dass zermürbende Gefechte folgen.
Einen Monat nach der beispiellosen Attacke der radikalislamischen Hamas auf Israel ist die israelische Armee nach eigenen Angaben ins Zentrum der Stadt Gaza vorgestoßen. "Wir sind im Herzen der Stadt Gaza", sagte Israels Verteidigungsminister Joav Gallant. Die Stadt Gaza sei "der größte je errichtete Terroristen-Stützpunkt der Welt", sagte Gallant. Die Stadt im Norden des Gazastreifens war nach Angaben des israelischen Militärs zuvor umstellt worden. Ein Sprecher erklärte kürzlich, das Küstengebiet sei nun in eine nördliche und eine südliche Hälfte geteilt.
Bei jüngsten Gefechten konnte nach Angaben der israelischen Armee ein "militärischer Stützpunkt der Hamas-Terrororganisation im nördlichen Gazastreifen gesichert werden". Auf dem Gelände befanden sich demnach Panzerabwehrraketen und Abschussvorrichtungen, Waffen und verschiedene Geheimdienstmaterialien.
Militärexperten warnten derweil vor wochenlangen, zermürbenden Häuserkämpfen im Gazastreifen. Nach Einschätzung von Michael Knights von der Denkfabrik "Washington-Institut für Nahost-Politik" hatte die Hamas "15 Jahre Zeit", um ihre "unterirdischen, bodennahen und oberirdischen Befestigungen" auszubauen. Insbesondere wegen der mutmaßlich in Hamas-Tunneln festgehaltenen Geiseln, darunter Kleinkinder und ältere Menschen, wird das Vorgehen der israelischen Armee als riskant angesehen.