
Islamistische „Unterwanderung“ oder „aufgeblasener Skandal“?
Die Welt
Die „Operation Luxor“, ein gigantisches Ermittlungsverfahren gegen mutmaßliche Muslimbrüder, spaltet Österreich. Ein Gericht hat zuletzt zwei wichtige Gutachter abberufen. Was in ihrem geheimen Dokument stand – und wieso es auch für Deutschland relevant ist.
Mehr als 900 Polizisten rückten im November 2020 zur größten Razzia der österreichischen Nachkriegsgeschichte aus. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Graz durchsuchten Ermittler Häuser und Geschäftsräume von rund 100 Beschuldigten.
Karl Nehammer (ÖVP), damals Innenminister und heute Bundeskanzler Österreichs, verkündete nicht ohne Stolz einen Schlag gegen die „Wurzel des politischen Islams“. Im Fokus der Aktion: mutmaßliche Mitglieder und Unterstützer der Muslimbruderschaft, einer 1928 in Ägypten gegründeten Gruppierung, aus der unter anderem die radikal-islamistische Hamas hervorging. Die Vorwürfe lauteten Mitgliedschaft in einer Terrororganisation, Terrorismusfinanzierung und Geldwäsche.