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Ischgl-Prozess: Österreich will keinen Vergleich
DW
Welche Verantwortung trägt der österreichische Staat für den massenhaften Corona-Ausbruch vom März 2020 im Skiort Ischgl? In Wien hat dazu der erste von 15 Zivilprozessen begonnen.
Ullrich Schopf fordert von Österreich 100.000 Euro Schadenersatz. Gemeinsam mit seiner Mutter hat er Regierung und Behörden verklagt, weil sein Vater Hannes einen Skiurlaub in Ischgl nicht überlebt hat. Der Prozess vor dem Wiener Landgericht gilt als Testfall für 14 weitere Klagen - und mehrere Tausend Ansprüche, die an den Staat gestellt wurden.
Die Anwälte der Republik vertraten beim Auftakt des Verfahrens die Auffassung, dass die staatlichen Stellen mit dem damaligem Wissen über das Virus richtig gehandelt hätten und die Klage grundlos sei. Einen Vergleich lehnten sie deshalb ab. Das Gericht ließ auch keine weiteren Gutachten und Anträge zu. Da alle relevanten Informationen über das Handeln der Behörden bekannt seien, werde das Verfahren geschlossen, sagte die Richterin und kündigte ein schriftliches Urteil an.