Iryna ständig in Sorge um die Familie: Vater kämpfte lange ohne Schutzweste
RTL
Iryna von der NGO Vitsche Berlin spricht über die Lage in der Ukraine und ihre Familie, die vor Ort ist und bleiben und kämpfen will.
Es gibt eine Reihe von Hilfsorganisationen oder Nichtregierungsorganisationen, die sich für Ukraine und die ukrainische Bevölkerung einsetzen und beispielsweise Demos organisieren, Spenden sammeln oder auf Kundgebungen oder in den Sozialen Medien über die Geschehnisse aufklären.
Eine dieser Gruppen ist Vitsche. Im RTL-Interview mit Nele Balgo spricht Exil-Ukrainerin Iryna von Vitsche Berlin über die Kämpfe und ihre Familie, die noch immer vor Ort ist.
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Die Familie von Iryna, deren Nachnamen wir nicht nennen sollen, da sie bereits Drohungen erhalten hat, lebt noch immer in Ukraine. Sie leben zwar in einer relativ ruhigen Gegend, doch trotzdem ist die Situation schrecklich. "Das ist Leben in permanentem Stress und Angst für deine Lieben".
Die dauernde Angst um die eigene Familie beschreibt Iryna als "unglaubliche Motivation", sich aktivistisch zu betätigen und die Menschen zu unterstützen. "Diese Motivation hat kein Ende, denn es geht um das Leben von deinen Liebsten." Ihr Vater kämpfte beispielsweise zeitweise ohne Schutzweste. Lange konnte sie nicht schlafen vor Sorge deshalb. Vor kurzem konnte sie endlich eine kugelsichere Weste für ihren Vater organisieren. "Ich konnte wieder atmen und schlafen", sagt Iryna.
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"Sie sind sehr kriegsrelevant", erzählt Iryna weiter über ihre Familie. Ihr Vater kämpft auf der ukrainischen Seite gegen die russischen Truppen, ihre Mutter ist Ärztin und ihre Schwester Journalistin. "Meine ganze Familie kämpft und sie haben gesagt, 'Wir kommen dich besuchen, sobald Ukraine frei ist."
Trotz des Angebots, ihre Familie nach Deutschland zu holen, hat diese beschlossen, zu bleiben. Ihre Eltern wollen bleiben und kämpfen und auch ihre Schwester möchte die Eltern nicht alleine lassen.