Irrsinnige Strapazen treiben F1-Stars ans Limit
n-tv
Am Ende einer langen Saison steht für die Formel 1 der Mammut-Transfer von Las Vegas zum Saisonfinale nach Abu Dhabi an. Glücklich sind die Fahrer darüber nicht, sie wünschen sich Veränderungen. Doch die Aussichten sind nicht gut: Im kommenden Jahr ist der Kalender noch voller.
Auf den Zuwachs auf sein sowieso schon fettes Meilenkonto hätte Max Verstappen gern verzichtet. Über 13.000 Kilometer Luftlinie, ein Zeitunterschied von zwölf Stunden (und natürlich eine desaströse Klimabilanz) - nach den ermüdenden Nachtschichten von Las Vegas zwingt die Formel 1 den Fahrern, Mechanikern und Betreuern einen letzten strapaziösen Mammut-Transfer in die Vereinigten Arabischen Emirate auf. Das Saisonfinale in Abu Dhabi (Sonntag, 14 Uhr bei Sky und im Liveticker bei ntv.de) steht an - und kostet allen Beteiligten die letzten Reserven.
"Ich werde völlig verloren sein", stöhnte selbst der reiseerprobte Weltmeister Verstappen vor der Abreise zum nächsten Nachtrennen am anderen Ende der Welt, "es ist eine so große Zeitverschiebung, dass es, besonders am Ende der Saison, wenn alle schon ein bisschen müde sind, ein bisschen viel ist." Eine Wahl hat der Red-Bull-Star nicht. Jetlag ist vorprogrammiert, der absurde Stresstest für den Biorhythmus ist unausweichlich. Der bis zum Anschlag gefüllte Kalender des globalen Formel-1-Zirkus will es halt so. "Ich werde versuchen, auf dem Flug zu schlafen", sagte Verstappen. Ein bisschen Sport wolle er nach der Landung treiben, es langsam angehen lassen, ehe nicht nur für ihn in diesem Jahr die letzten Einheiten auf der Rennstrecke anstehen.
Lange Transfers ist die Formel 1 gewohnt, auch zum Saisonende. Seit 2014 findet das Finale in Abu Dhabi statt. Über Jahre lagen aber zwei Wochen zwischen dem ehemals vorletzten Rennen in Brasilien und dem Trip in die Wüste. Immer mehr Rennen haben zu einer engeren Taktung geführt - und die Rückkehr nach Vegas vergrößerte die Strapazen zusätzlich. Ungewohnt späte Startzeiten, dazu die ungeplante Nachtschicht durch die Farce im ersten Training - einige Piloten wurden nachdenklich. "Ich weiß nicht, was der Grund ist, warum wir so spät gefahren sind", sagte Ferrari-Star Charles Leclerc, "aber ich hatte das Gefühl, dass es ein bisschen am Limit war."
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