Irpin: Russische Mörsergrananten töten Mutter und ihre Kinder auf der Flucht
RTL
Das Schicksal einer ukrainischen Familie bewegt am Montag die Welt. Mutter und zwei Kinder sind tot, weil russische Soldaten auf flüchtende Familien schießen.
Das Schicksal einer ukrainischen Familie bewegt am Montag die Welt. Denn Fotojournalistin und Kriegsreporterin Lynsey Addario verbreitet über die "New York Times" ein verstörendes Bild, das die abgedeckten Leichen von Mutter und zwei Kindern zeigt. Es trägt die Bildunterschrift: "Ukrainische Soldaten versuchen, den Vater einer vierköpfigen Familie zu retten - der als einziger zu diesem Zeitpunkt noch einen Puls hatte, nachdem er am Sonntag beim Fluchtversuch aus Irpin in der Nähe von Kiew von einer Mörsergranate getroffen wurde."
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Die "New York Times" beschreibt die Situation und wie es zu dem Beschuss durch die russische Armee kam: Ukrainische Truppen hätten eine Brücke gesprengt, um den russischen Vormarsch zu bremsen. Hunderte Flüchtlinge hätten sich seit Samstag an der beschädigten Brücke versammelt, um den Fluss Irpin zu überqueren.
Am Sonntag hätten sich dann rund ein Dutzend ukrainische Soldaten in unmittelbarer Nähe der Brücke aufgehalten, die aber nicht gekämpft, sondern Zivilisten beim Tragen von Gepäck und Kindern geholfen hätten. Auf der Kiewer Seite der Brücke habe es einen etwa hundert Meter langen Straßenabschnitt gegeben. Um ihn zu bewältigen, hätten die Menschen kleine Gruppen gebildet und seien gemeinsam losgerannt.
Die "New York Times" veröffentlichte zu der Situation in Irpin auch eine Filmaufnahme eines freien Journalisten namens Andriy Dubchak. Darauf sind im Hintergrund Zivilisten in Bewegung zu sehen, plötzlich kommt es zu einer heftigen Explosion, danach liegen Menschen auf der Straße. Beim Vormarsch auf die ukrainische Hauptstadt Kiew hätten russische Soldaten eine Brücke mit Mörsern beschossen, so die amerikanische Zeitung.
"Soldaten eilten zur Hilfe, aber die Frau und die Kinder waren tot", schrieb die Zeitung. "Ihr Gepäck, ein blauer Rollkoffer und einige Rucksäcke, lag verstreut herum, zusammen mit einer grünen Tragetasche für einen kleinen Hund, der bellte."
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich in einer Videobotschaft zum Beschuss der Zivilisten in Irpin geäußert: "Sie haben nur versucht, die Stadt zu verlassen. Um zu fliehen. (...) Wie viele solcher Familien sind in der Ukraine gestorben?
Die Toten seien ein Teenager, ein Mädchen im Alter von geschätzt acht Jahren und die Mutter. Wie es dem Vater und Ehemann geht, ist nicht bekannt. Selenskyj weiter: "Wir werden nicht vergeben. Wir werden nicht vergessen. Wir werden jeden bestrafen, der in diesem Krieg Gräueltaten begangen hat."