
Irans Präsidentschaftskandidaten kämpfen gegen Wahlmüdigkeit
DW
Wählen gehen oder nicht – das ist für Irans Regimekritiker die Frage. Während viele einem Boykott zuneigen, sehen andere in der Stimmabgabe einen Hebel.
Von Wahlkampffieber sei im Iran nichts zu spüren, berichten Einwohner über die aktuelle Stimmung gegenüber der DW. Das liegt nicht nur daran, dass mehrere aussichtsreichen Kandidaten aus dem moderaten Lager im Vorfeld vom Wächterrat disqualifiziert wurden. Sondern auch, weil wegen der Pandemie keine großen Wahlkampfveranstaltungen erlaubt sind. Nur ein Kandidat ignoriert die Verordnung ohne Angst vor Konsequenzen: Justizchef Ebrahim Raisi. Raisi, der Chamenei nahe steht, gilt als klarer Favorit der Hardliner. Sie haben ihre Stammwähler bei ärmeren und älteren Iranern, wo Forderungen nach mehr Bürgerrechten beziehungsweise Frauenrechten nicht erste Priorität haben. Um diese Menschen zu mobilisieren, veranstaltet das Wahlkampfbüro von Raisi immer wieder Präsenzveranstaltungen. So vergangene Woche in der südlichen Großstadt Stadt Ahwaz, wo aktuell täglich 24 Neuinfektionen registriert werden.More Related News