Iranisches Gericht verhängt Todesstrafe für Polizisten
n-tv
Am 29. November 2022 verliert der Iran in der Fußballweltmeisterschaft gegen die USA. Ein junger Iraner betätigt während eines Protests seine Autohupe, um die Niederlage seines Heimatlandes zu feiern. Doch dann schießt ein Polizist auf ihn und der Mann stirbt. Nun erwartet den Schützen die Todesstrafe.
Ein Gericht im Iran hat einen Polizeibeamten zum Tode verurteilt, weil er während der landesweiten Massenproteste im Jahr 2022 einen Mann getötet haben soll. Der regionale Polizeichef Dschafar Dschavanmardi wurde "in Übereinstimmung mit dem islamischen Gesetz der Vergeltung wegen vorsätzlichen Mordes zum Tode verurteilt", erklärte Madschid Ahmadi, der Anwalt der Familie des Opfers, laut einem Bericht der reformorientierten Tageszeitung "Schargh".
Bei dem Opfer handelt es sich demnach um den 27-jährigen Demonstranten Mehran Samak, der bei einer Kundgebung in der nördlichen Stadt Bandar Ansali, einem Zentrum der Protestbewegung, am 30. November 2022 von Gewehrkugeln getroffen wurde und anschließend seinen Verletzungen erlag. Ahmadi zufolge wurde dem Polizeichef vorgeworfen, "gegen die Vorschriften für den Gebrauch von Schusswaffen verstoßen" zu haben, was zum Tod des Demonstranten geführt habe.
Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen im Ausland wurde Samak von iranischen Sicherheitskräften erschossen, nachdem er eine Autohupe betätigt hatte, um die Niederlage des Iran gegen die USA bei der Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar zu feiern. Die Niederlage führte zum Ausscheiden des Iran aus dem Wettbewerb und spaltet Anhänger und Kritiker der Führung in Teheran.