Iran verurteilt zehn Militärs für Boeing-Abschuss
n-tv
Drei Jahre sind seit dem Abschuss einer ukrainischen Boeing bei Teheran vergangen. Irans Militär versuchte zunächst, den Vorfall zu vertuschen. Ein Gericht verurteilt nun zehn Militärangehörige. Hinterbliebene sprechen von einem Schauprozess.
Im Iran sind gut drei Jahre nach dem Abschuss eines ukrainischen Passagierflugzeugs zehn Militärangehörige zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Wie die Justiz-Website Misan am Abend berichtete, wurden ein Kommandeur zu zehn Jahren Haft und neun weitere Militärs zu Freiheitsstrafen zwischen einem und drei Jahren verurteilt.
Die Männer sollen für den Beschuss von Flug PS752 der ukrainischen Fluglinie Ukraine International Airlines am 8. Januar 2020 verantwortlich gewesen sein. Bei dem Absturz der kurz zuvor in Richtung Kiew gestarteten Maschine starben damals sämtliche 176 Insassen, die meisten von ihnen iranische und kanadische Staatsbürger.
Irans Militär hatte den Abschuss zunächst bestritten. Drei Tage nach dem Unglück erklärte es jedoch, dass versehentlich eine Rakete auf das Flugzeug abgefeuert worden sei. Der Prozess wegen des Abschusses, bei dem auch elf ukrainische Staatsbürger ums Leben gekommen waren, hatte im November begonnen.
Eine 14-Jährige muss nach Angaben der Staatsanwaltschaft über Monate ein unvorstellbares Martyrium ertragen: Die Stiefmutter des Mädchens soll sie teils wochenlang in der Dusche eingesperrt und misshandelt haben - mit Wissen und Hilfe des Vaters und ihrer Tochter. In Neubrandenburg startet jetzt der Prozess.