Iran setzt zwei griechische Tanker fest
DW
Die iranischen Revolutionsgarden haben im Persischen Golf zwei griechische Ölanker beschlagnahmt. Beobachter vermuten einen Vergeltungsakt. Die griechische Regierung spricht von "Piraterie".
Die beiden Schiffe seien "aufgrund von Verstößen beschlagnahmt worden", erklärten die iranischen Revolutionsgarden. In der Mitteilung der Eliteeinheit wurde nicht näher erläutert, um welche Verstöße es sich gehandelt haben soll.
Beobachter vermuten hinter der Aktion einen Vergeltungsakt. Zuletzt war in griechischen Gewässern ein Tanker mit iranischem Öl festgesetzt worden. Aus Protest dagegen wurden bereits Geschäftsträger der griechischen und Schweizer Botschaft ins Außenministerium einbestellt. Die Schweiz vertritt in Teheran auch die Interessen der USA.
Das griechische Außenministerium bestellte am Freitag den iranischen Botschafter ein. Es sei Protest eingelegt worden, teilte ein Sprecher mit. "Diese Aktionen sind praktisch Piraterie", ließ das Außenministerium verlauten.
Griechenland forderte die sofortige Freilassung der Besatzungen. Den Schiffen solle die Weiterfahrt erlaubt werden. Diese Aktionen hätten "sehr negative Auswirkungen" auf die griechisch-iranischen Beziehungen, hieß es weiter.
Nach Angaben aus Athen enterte die Besatzung eines Hubschraubers der iranischen Kriegsmarine das griechische Schiff "Delta Poseidon" in internationalen Gewässern rund 22 Seemeilen vor der Küste Irans. Bewaffnete Iraner hätten dann die Besatzung festgenommen. Auch ein zweites griechisches Schiff sei gestoppt und die Besatzung sei festgenommen worden.