Iran schießt drei Forschungssatelliten ins All
DW
Derzeit finden in Wien neue Gespräche über Irans Atomprogramm statt. Und nun meldet Teheran, dass seine Satellitenträgerrakete "Simorgh" drei "Forschungsgeräte" ins All gebracht habe. Eine vertrauensbildende Maßnahme?
Der Raketenstart dürfte bei den Verhandlungspartnern Teherans in Wien für Verärgerung sorgen. Bereits im Februar hatte der Iran einen erfolgreichen Test seines bislang leistungsstärksten Satellitenträgers "Soldschanah" gemeldet. Die USA hatten diesen Test kritisiert und davor gewarnt, dass der Test den Iran bei der Weiterentwicklung seiner ballistischen Raketensysteme voranbringen könnte.
Jetzt schickt also der Iran erneut eine Rakete ins All, an Bord drei Forschungssatelliten. Dies sei eine große Errungenschaft für die Islamische Republik, sagte ein Sprecher laut Nachrichtenagentur IRNA. Westliche Staaten befürchten, dass die Systeme für Satellitenstarts Technologien enthalten könnten, die jenen für ballistische Raketen ähneln, die atomare Sprengköpfe befördern können.
Der Iran erklärte, die iranischen Satelliten lieferten Daten zu Wetter, Naturkatastrophen und Landwirtschaft und verfolgten keine militärischen Ziele. Mit seinem ballistischen Raketen- und dem Raumfahrtprogramm würden lediglich zivile und verteidigungspolitische Ziele verfolgt. Verstöße gegen das internationale Atomabkommen von 2015 durch die Programme bestreitet die Führung in Teheran. Die USA und Israel sehen das iranische Satellitenprogramm jedoch kritisch.
Am Montag hatte in Wien die jüngste Runde der Verhandlungen über eine Wiederbelebung des Nuklearabkommens mit Teheran begonnen. Das Abkommen soll den Iran am Bau von Atomwaffen hindern. Die USA waren 2018 unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump aus dem Abkommen ausgestiegen und hatten erneut massive Sanktionen gegen Teheran verhängt. Danach zog sich der Iran ebenfalls schrittweise aus der Vereinbarung zurück. Diplomaten bezeichneten die Gespräche zuletzt als schwierig.
fab/AR (dpa, afp,rtr)