Iran kapert Öltanker im Golf von Oman
n-tv
Mehrere vermummte Männer in schwarzer militärischer Bekleidung entern einen Öltanker östlich der Küste Omans. Nach übereinstimmenden Berichten steckt dahinter der Iran. Zuvor war das Schiff bereits von der US-Marine konfisziert worden. Befürchtet werden nun Vergeltungsmaßnahmen der USA.
Die iranische Marine hat nach staatlichen Angaben im Golf von Oman einen Öltanker beschlagnahmt, der im vergangenen Jahr bereits einmal von den USA konfisziert worden ist. Grundlage sei eine Anweisung der iranischen Justiz gewesen, melden staatliche Nachrichtenagenturen. Auch die britische Marinebehörde UKMTO meldet die Kaperung des Öltankers in den Gewässern 50 Seemeilen östlich der omanischen Hafenstadt Sohar.
Demnach haben vier bis fünf bewaffnete Personen in militärähnlichen schwarzen Uniformen und Masken das unter der Flagge der Marshall-Inseln fahrenden Schiff geentert, danach habe es offenbar Kurs auf den Iran genommen, teilte UKMTO mit. Die auf Sicherheit auf See spezialisierte britische Firma Ambrey erklärte, das Ortungssystem des Tankers sei ausgeschaltet worden, als er in Richtung des iranischen Hafens Bandar e-Dschask unterwegs war. Die Männer hätten die Kameras an Bord abgedeckt, so Ambrey. Neben der Stimme des Kapitäns seien einem Sicherheitsoffizier zufolge auch unbekannte Stimmen über das Telefon zu hören gewesen. Inzwischen sei die Kommunikation zu dem Tanker jedoch abgebrochen.
Der Tanker war im irakischen Hafen Basra beladen worden und war unterwegs zum türkischen Hafen Aliaga. Der leitende Sicherheitsoffizier des Tankers habe noch mitgeteilt, das Schiff habe seinen Kurs in Richtung iranischer Hoheitsgewässer geändert. Danach sei der Kontakt abgebrochen. Die in der Region aktive Fünfte Flotte der US-Marine nahm zu den Angaben zunächst nicht Stellung.
In den europäischen Chefetagen trübt sich der Blick auf die Lage ein. In der Industrie weitet sich die Krise aus - und nun schwächeln auch noch die Dienstleister. Vor Experten rückt eine Erholung der Konjunktur damit in einige Ferne. Einer der Gründe für den Pessimismus ist auch die politische Schwäche Deutschlands und Frankreichs.