Iran: Hacker veröffentlichen Bilder aus Foltergefängnis
Frankfurter Rundschau
Das berüchtigte Evin-Gefängnis im Iran wird Ziel von Hackern, die an Videoaufnahmen und Daten kommen. Die Behörden gestehen „inakzeptables Verhalten“.
Teheran – Aufnahmen aus einem Gefängnis im Iran sind an die Öffentlichkeit gelangt. Sie zeigen unter anderem, wie Insassen von Wärtern geschlagen werden. Der Chef des iranischen Vollzugswesens, Mohammed Mehdi Hajmohammadi, hat bereits die Verantwortung für das „inakzeptable Verhalten“ der Wärter übernommen und die Echtheit der Aufnahmen indirekt bestätigt. Auf Twitter entschuldigte sich Hajmohammadi bei „Gott dem Allmächtigen“ und „unserem lieben Anführer“, mit dem er Ali Khamenei meinen dürfte. Die „tragischen Ereignisse“ dürften sich nicht wiederholen. Doch wie sind die Aufnahmen überhaupt veröffentlicht worden? Eine Gruppe Hacker ist in das Computersystem des berüchtigten Evin-Gefängnisses am Rand der Hauptstadt Teheran eingedrungen und hat das erlangte Material der Nachrichtenagentur Associated Press übergeben. Neben den Videoaufnahmen sei man außerdem an „hunderte“ Gigabyte Daten gekommen. Eigenen Angaben zufolge wolle man die schlimmen Zustände in dem Gefängnis aufzeigen. Die Zeitstempel deuten an, dass die Aufnahmen hauptsächlich von 2020 und 2021 sind. „Wir wollen, dass die Welt unsere Stimme für die Freiheit aller politischen Gefangenen hört“, sollen die Hacker AP den Grund für den Cyberangriff erklärt haben.More Related News