
Iran droht EU wegen Terroreinstufung der Revolutionsgarde
n-tv
Die Revolutionsgarde im Iran gehört zur Eliteeinheit und ist eine der mächtigsten Instanzen im Land. Wegen ihrer "terroristischen Aktivitäten" gegenüber Demonstranten will die EU sie auf die Terrorliste setzen. Davor warnt Teheran mit scharfen Worten.
Der Iran hat die Europäische Union davor gewarnt, die Revolutionsgarden auf ihre Terrorliste aufzunehmen. Dies hätte "negative Folgen", erklärte das iranische Außenministerium in Teheran. Zuvor hatte das Europaparlament verlangt, die Revolutionsgarden wegen "ihrer terroristischen Aktivitäten" und der Unterdrückung von Demonstranten zu listen. Eine Entscheidung wird beim Treffen der EU-Außenminister am Montag erwartet.
Der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian hatte in einem Telefonat mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell gesagt, die EU würde sich damit selbst schaden. Die Revolutionsgarden gelten im Iran als Eliteeinheit und als eine der mächtigsten Instanzen der Islamischen Republik.
Amir-Abdollahian verurteilte die Stellungnahme des Europaparlaments zudem als "unangemessen". Die EU-Abgeordneten begründen ihre Forderung nach Aufnahme der Revolutionsgarden auf die Terrorliste auch mit der Lieferung iranischer Drohnen an Russland im Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Forderung des Parlaments ist nicht bindend für die EU-Länder. Sie wollen beim Außenministertreffen am Montag in Brüssel über verschärfte Sanktionen gegen den Iran entscheiden.