Inzidenzen sind "doppelt oder dreifach so hoch!"
DW
Die täglichen Schreckenszahlen der Corona-Inzidenzen kommen vom Robert Koch-Institut. Dessen Chef Lothar Wieler stellt nun klar: Die tatsächliche Lage ist noch viel schlimmer. Es werde "superdüster".
"Wir werden ein wirklich sehr schlimmes Weihnachtsfest haben, wenn wir jetzt nicht gegensteuern", sagt Lothar Wieler. Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI) zeichnet ein dramatisches Bild der Corona-Lage in Deutschland. Die Zahl der Neuinfektionen steige steil an und dürfte tatsächlich weitaus höher sein als bekannt. Wieler stellt klar, dass längst nicht mehr alle neuen Fälle registriert werden: "Die Untererfassung der wahren Zahlen verstärkt sich."
An diesem Donnerstag meldet das RKI den Höchstwert von 65.371 Corona-Neuinfektionen. Die 7-Tage-Inzidenz gibt das Bundesinstitut mit 336,9 an - ebenfalls ein Höchststand. Doch hinter den Infektionen, die derzeit pro Tag neu registriert würden, "verbergen sich mindestens noch einmal doppelt oder dreimal so viele", sagte der RKI-Chef in einer Online-Diskussion mit dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer. Zuletzt seien 0,8 Prozent der Erkrankten gestorben. Von den heute neu Infizierten würden in den nächsten Wochen also mehr als 400 Menschen sterben. "Daran gibt es nichts mehr zu ändern."