Inzidenz überraschend gesunken
ProSieben
Seit Anfang März waren die Zahlen Tag für Tag stetig gestiegen.
Das Ende bestimmter bundesweiter Corona-Regeln wird von einer überraschend gefallenen 7-Tage-Inzidenz begleitet. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert am Sonntag mit 1708,7 an, (Vortag: 1735,0; Vorwoche: 1526,8; Vormonat: 1346,3). Es war das erste Mal seit mehr als zwei Wochen, dass die Inzidenz gefallen ist. Auch die Zahl der binnen eines Tages ans RKI gemeldeten Neuinfektionen lag mit 131.792 unter dem Vorwochenwert (146 607). Es ist allerdings schwer einzuschätzen, ob es sich dabei um eine Trendumkehr oder um Ausreißer-Werte handelt.
Die Reproduktionszahl - kurz R-Wert - liegt wieder unter 1. Der Wert gibt an, wie viele weitere Menschen ein Infizierter im Schnitt ansteckt und bildet das Infektionsgeschehen vor etwa 8 bis 16 Tagen ab. Der vom RKI am Sonntagmorgen mit 0,97 angegebene R-Wert bedeutet auf dem Papier, dass 100 Infizierte rechnerisch 97 weitere Menschen anstecken. Damit würden die Fallzahlen sinken. Die niedrigeren Corona-Werte könnten bei den derzeitig sehr hohen Infektionszahlen aber auch eine Folge von Engpässen beim Testen und Melden sein.
Die Inzidenz hatte Mitte Februar einen vorübergehenden Höchstwert erreicht (1474,3) und war dann knapp drei Wochen gesunken. Seit Anfang März gibt es wieder einen Anstieg. Experten des RKI vermuten als Gründe dafür die leichtere Übertragbarkeit des sich weiter ausbreitenden Omikron-Subtyps BA.2, die Rücknahme kontaktreduzierender Maßnahmen und ein verändertes Verhalten der Bevölkerung.
Am Sonntag fielen erste bundesweite Schutzauflagen in Deutschland weg. So werden fürs Zugfahren mit der Deutschen Bahn keine 3G-Nachweise als Geimpfte, Genesene oder Getestete mehr benötigt, wie das Infektionsschutzgesetz nunmehr festlegt. Alle Länder wollen aber eine Übergangsfrist von zwei Wochen für die Neuregelung nutzen.