Investoren aus Dubai in Somaliland: Ein sicherer Hafen am Horn
DW
Somaliland lässt eine Firma aus Dubai den Hafen von Berbera ausbauen und verzichtet dabei auf die Entscheidungshoheit. Das ist wirtschaftlich riskant - könnte aber zur internationalen Anerkennung beitragen.
Ein Lastwagen nach dem anderen rollt am blauen Rumpf des Tiefseefrachters entlang und kommt zum Halten. Drei Kräne überragen das Schiff. Ein Greifarm gleitet hinab zu einem der Lastwagen, umschließt einen Container und hebt ihn hinauf. Bis zu fünf Container hoch stapelt sich die Ladung bereits auf dem Deck.
Mohamed Atteye, ein bärtiger Mann in Warnweste, beobachtet das Geschehen. Er ist Schichtleiter am Hafen von Berbera in Somaliland für den 400 Meter langen Abschnitt, der erst im Juni 2021 eröffnet wurde.
Es beruhigt ihn, dass seine Arbeiter heute nicht mehr auf den Containern herumturnen. Bis vor kurzem noch mussten sie die Kräne nutzen, die auf den Schiffen montiert waren, berichtet Atteye. "Man kann sich vorstellen was das für ein Risiko war, wenn man dem Greifarm zu nahe kam, während der Kranfahrer ihn hin und her bewegte. Wir hatten Knochenbrüche und Todesfälle."
Heute steuern die Kranfahrer aus sicherer Distanz. Das bringt auch Tempo in die Verladung. "Wir schaffen heute dreißig Container in der Stunde. Damals waren es sieben. Ein großer Sprung!", sagt Atteye. Jährlich hat der Hafen damals nur 150.000 Container verladen können. Heute sind es mehr als viermal so viele. Weitere Ausbauphasen sollen die Kapazität um das Dreizehnfache steigern.
Das Geld dafür kommt von DP World aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, einem der größten Player im Bau von Hafenlogistik weltweit. Das Privatunternehmen ist in 34 Ländern aktiv, 12 davon sind in Afrika und dem Mittleren Osten.