
Intensivmediziner sehen „deutlichen Omikron-Effekt“ auf den Stationen
RTL
„Ich habe mehr Angst vor dem kommenden Winter als vor diesem“, sagt der wissenschaftliche Leiter des Divi-Intensivregisters, Christian Karagiannidis.
Wie stark wirkt sich die Omikron-Variante auf die Lage in den Krankenhäusern aus? Diese bange Frage stellt sich seit Wochen. Epidemiologen sagen, dass Omikron zwar mildere Verläufe bringt, dafür aber auch deutlich mehr Menschen ansteckt – unter denen es dann auch wieder schwere Verläufe gibt. Intensivmediziner Christian Karagiannidis berichtet jetzt von steigenden Zahlen auf den Stationen.
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Angesichts der rasant in die Höhe schießenden Zahlen von Corona-Neuinfektionen beobachtet der Intensivmediziner Christian Karagiannidis mittlerweile auf den Intensivstationen einen deutlichen "Omikron-Effekt". Zwar sei die Hospitalisierungsrate derzeit noch "akzeptabel", dennoch zeigten sich die hohen Inzidenzen nun vermehrt auch in den Krankenhäusern, sagte der wissenschaftliche Leiter des Divi-Intensivregisters am Freitag in Berlin. Seit etwa sieben bis zehn Tagen zeige sich eine "Seitwärtsbewegung bei den Neuaufnahmen, hin zu einem Trend, dass es jetzt wieder leicht hochgeht".
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Karagiannidis sagte, die wichtigsten Fragen, die sich stellten, seien nun die nach der Krankheitslast mit der Omikron-Variante, nach der Hauptdiagnose, die den Patienten oder die Patientin ins Krankenhaus führe und "wie viele von denen haben auch wirklich ein respiratorisches Problem, also eine Pneumonie?" Der Experte verwies auf die sogenannte syndromische Überwachung des Robert Koch-Instituts (RKI), durch die man wisse, wie viele Patientinnen und Patienten mit Atemwegserkrankungen man habe. Der Anteil der Beatmeten sei extrem hoch. Derzeit liege der Anteil derer, die nicht beatmet werden müssten, bei 20 Prozent, erklärte Karagiannidis.
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Der Intensivmediziner warnte zudem: "Wir sollten nicht vergessen, dass Covid keine reine Lungenerkrankung ist, sondern eine Systemerkrankung, die insbesondere auch die Gefäße betrifft." Man müsse in der nächsten Zeit sehr genau auf den Anteil derer achten, die keine Atemunterstützung brauchten. Karagiannidis mahnte, auf den kommenden Winter müsse man sich bestmöglich vorbereiten. "Ich habe mehr Angst vor dem kommenden Winter als vor diesem." Er sei aber "guter Dinge", dass dies mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und RKI-Chef Lothar Wieler gelinge.
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