
Intensivmediziner erwarten OP-Verschiebungen wegen Coronavirus
Frankfurter Rundschau
Die steigende Anzahl der Corona-Neuinfektionen hat auch Folgen für die Intensivstationen der Krankenhäuser.
Berlin - Angesichts der sich immer weiter zuspitzenden Corona-Lage in Deutschland* rechnet der Intensivmediziner Christian Karagiannidis damit, dass zunehmend Krankenhäuser wieder den Regelbetrieb einschränken. „Wir werden kaum darum herumkommen“, sagte der wissenschaftliche Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) am Dienstagabend in den ARD- „Tagesthemen“. Er bezog dies besonders auf stark von Corona* betroffene Bundesländer wie Bayern, Sachsen und Thüringen.
Eine Einschränkung des Regelbetriebs bedeute, „dass wir Operationen, die man verschieben kann, weil es nicht lebensbedrohlich ist oder weil es keine Tumorerkrankungen sind, dann auch wirklich verschieben und das Personal innerhalb des Krankenhauses wieder umschichten“, sagte Karagiannidis. Die Berliner Charité-Universitätsmedizin sagt bereits seit Dienstag alle planbaren Eingriffe ab, um Mitarbeiter wieder verstärkt auf Covid-19-Stationen einzusetzen.
Derzeit seien ungefähr zehn Prozent der Intensivbetten in Deutschland noch frei, erläuterte Karagiannidis. Das sei relativ wenig, weil eine Intensivstation im Schnitt aus zwölf Betten bestehe - und damit in der Regel nur ein einziges Bett frei sei „für alle Notfälle, die nicht nur Covid heißen“.