
Intel spielt die Radikalkur durch - Kommt die Aufspaltung?
n-tv
Der Hype um KI erwischt Intel kalt. Für die Anforderungen an Prozessorleistung hat der Konzern nichts Konkurrenzfähiges im Angebot. Das US-Unternehmen rutscht tief in die roten Zahlen und beginnt massiv zu sparen. Inzwischen ist selbst eine Strukturänderung kein Tabu mehr.
Der kriselnde Halbleiter-Riese Intel schreckt bei der Suche nach einem Ende der Talfahrt offenbar inzwischen selbst vor drastischen Schritten nicht mehr zurück. So prüft der US-Konzern einem Medienbericht Schritte wie eine Aufspaltung oder die Aufgabe von Fabrikprojekten. Die verschiedenen Optionen sollen schon nächsten Monate dem Verwaltungsrat präsentiert werden, berichtet Bloomberg unter Berufung auf Insider. Die Überlegungen seien allerdings noch in einem frühen Stadium und keine Schritte stünden unmittelbar bevor, hieß es einschränkend. Immerhin seien jedoch die Banken Morgan Stanley und Goldman Sachs mandatiert.
Eine Möglichkeit wäre demnach, dass Intel sich von der Chipproduktion trennt, die bereits in einen eigenständigen Bereich ausgegliedert worden war. Wahrscheinlicher sei aber, dass der Konzern bei einigen Expansionsprojekten auf die Bremse tritt. Der bisherige Plan von Intel-Chef Pat Gelsinger ist, auch als Auftragsfertiger für andere Chipentwickler Geld zu verdienen. Intel wollte die Informationen nicht kommentieren. An der Börse kamen die angeblichen Pläne gut an - Anleger griffen bei der zuletzt massiv abgestürzten Aktie zu und hievten sie mit ordentlich ins Plus. Die Intel-Aktie hat seit Jahresbeginn mehr als 59 Prozent an Wert verloren.
Der einstige Branchen-Riese steht unter Druck. Intel kämpft mit einer schwächeren Nachfrage nach klassischen Chips für Rechenzentren und dem Trend zu KI-Prozessoren, bei denen das Unternehmen hinter Konkurrenten wie Nvidia zurückliegt. Bislang fehlt Intel ein konkurrenzfähiger KI-Chip.
