
Integrationskurse starten spät und sind schlecht besucht
Die Welt
Zu einem Integrationskurs Verpflichtete melden sich erst nach mehreren Monaten an und müssen dann weitere Monate auf den Start warten. Dabei seien die Kurse längst nicht ausgelastet, moniert der Bundesrechnungshof.
Der Bundesrechnungshof hat lange Wartezeiten und eine geringe Auslastung der Integrationskurse für neu zugewanderte Ausländer kritisiert. Die Zeit bis zum Beginn der Integrationskurse habe „sich verlängert, obwohl die Bundesregierung diese verkürzen wollte. Dabei sind die Kurse häufig nicht ausgelastet. Trotz mehrerer Änderungen der Integrationskursverordnung konnte die Bundesregierung keine Trendwende erreichen“, heißt es in einem Untersuchungsbericht der Rechnungsprüfer an die Bundesregierung. Der Bericht liegt WELT vor.
Demnach vergingen 2016 – nachdem die Bundesregierung die Kurse wegen der extrem starken Zuwanderung ausgebaut hatte – durchschnittlich 17 Wochen, bis die zur Teilnahme Berechtigten und Verpflichteten tatsächlich ihren Kurs begannen. Diese Zugangszeiten wurden jährlich noch länger. Im Jahr 2019 waren es „im Durchschnitt mehr als 30 Wochen“ bis zum Beginn des Integrationskurses. Als dann die Corona-Krise 2020 diese staatlichen Schulungen zusätzlich erschwerte, waren es sogar 34 Wochen.