Insolvenzverfahren für Altenburger Hutmacher angeordnet
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Altenburg (dpa/th) - Das Amtsgericht Gera hat über das Vermögen der Altenburger Hut & Putz das Insolvenzverfahren eröffnet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Rechtsanwalt André Rombach bestellt, wie die Kanzlei Rombach am Mittwoch in Erfurt mitteilte. Der Geschäftsbetrieb werde in vollem Umfang fortgeführt, hieß es. Das Unternehmen beschäftigt diesen Angaben nach aktuell zehn Mitarbeiter.
In die Schieflage rutschte das Unternehmen im vergangenen Jahr hauptsächlich durch den corona-bedingten Lockdown bei Theater- und Filmproduktionen, wodurch Aufträge weggebrochen seien, sagte Rombach auf Anfrage. Auch der Verzicht von Karnevalsvereinen auf größere Veranstaltungen habe dazu beigetragen. Oberstes Ziel sei jetzt die Sicherung des Geschäftsbetriebs und die Bearbeitung des vorhandenen Auftragsbestands. Zugleich solle nach möglichen Investoren Ausschau gehalten werden.
Die Altenburger Hut & Putz (AHP) ist nach Rombachs Angaben ein Komplettausstatter für historische Hüte und Bekleidung. Ursprung des Betriebs war das 1874 gegründete Unternehmen "Hut Kley", das 1960 in die Produktionsgenossenschaft des Handwerks "PGH Hut und Putzmacher" umfirmierte. Seit 2004 ist AHP den Angaben nach die einzige noch produzierende Hutwerkstatt in der Region. Zu den Kunden gehören vor allem Theater und Opernhäuser im In- und Ausland, Festspiele, Film und Fernsehen sowie zum Beispiel Schützen-, Trachten- und Karnevalsvereine.