Inselstaaten verlassen wütend den Verhandlungstisch
n-tv
Die Weltklimakonferenz droht zu scheitern. In der entscheidenden Phase verlassen Inselstaaten und Entwicklungsländer den Verhandlungstisch. Streitpunkt ist wie fast immer das Geld. Außenministerin Baerbock zufolge möchten Staaten mit fossilen Interessen andere Länder über den Tisch ziehen.
Auf der Weltklimakonferenz haben die Gruppen der Inselstaaten und am wenigsten entwickelten Länder den Verhandlungssaal verlassen. "Wir wurden nicht gehört", begründete der Unterhändler Cedric Schuster im Namen der Allianz der kleinen Inselstaaten (Aosis) den ungewöhnlichen Schritt. Mit ihrer Aktion protestieren die Beteiligten ihm zufolge gegen vorliegende Beschlussentwürfe, in denen sie ihre Interessen nicht berücksichtigt sehen. Beteiligt waren auch Delegierte der Gruppe der am wenigsten entwickelten Staaten (LDC).
Zentraler Streitpunkt ist ein neuer Rahmen für die internationale Finanzierung von Klimaschutz und Anpassung an Klimafolgen und wer dafür zahlen muss. Die Entwicklungsländer insgesamt halten die angebotenen Summen für unzureichend und fordern Gelder in Billionenhöhe. Auch einer unabhängigen UN-Expertengruppe zufolge beträgt der Bedarf an externer Hilfe bis 2030 rund 1000 Milliarden US-Dollar pro Jahr.